Damit im Juni nicht nur schöne Landschaften, sondern auch sanfte Töne und schön gesungene Texte zum Zug kommen, hier noch der dritte Streich aus der Reihe von Cover Songs zusammen mit Claudia Wehrle.
Claudia ist großer Fan von Sarah O´Connor und ihrem neuen, deutschsprachigen Album. Als wir das erste Stück (Gregor Meyles „Keiner ist wie du„) zusammen aufgenommen hatten, stand zwar schon fest, dass wir noch Jar of Hearts zusammen machen werden, aber schon bald entstand die Idee, auch noch mehr Lieder aufzunehmen. Was bietet sich da mehr an, als Stücke zu nehmen, die die Sängerin am liebsten mag. Und es ist noch mehr geplant. Im Moment ist es aber ein wenig zu heiß, um im dunklen Studio zu sitzen und Aufnahmen zu machen. Deshalb zum Juni-Abschluss hier erst noch unser neuester Streich….
Für die Technik-Fans: Wie immer aufgenommen in Logic Pro Audio und mit internen Effekten abgemischt. Das Neumann TLM 103 wurde über den ART PRO MPA II aufgenommen. Das Arrangement orientiert sich stark am Original. Die Drums kommen vom Logic-internen Drum-Modul. Die Gitarre kommt aus Apple Garage Band für iPad. Dort wurde sie parallel zum Backing eingespielt, aufgenommen und dann als Midi-File exportiert. Danach wieder in Logic importiert und mit einem Akustik Gitarren Sound versehen. Die Background-Stimmen wurden unterschiedlich erstellt. An einer Stelle wurde Claudias Stimme dupliziert und mittels Logics „Autotune“ Funktion „verstimmt“. Im letzten Refrain wurden die zusätzlichen Stimmen einmal im Oktav- und einmal im Terz-Abstand eingesungen und dann noch eine dritte Stimme dupliziert und in den Quint-Abstand gebracht.
Und hier das Video:
Wie schön Du bist Sarah Connor Cover von Claudia Wehrle
Es ist wieder Pfingsten vorbei. Also quasi „unsere“ Reisezeit. Vergangenes Jahr waren wir in Schottland. Dieses Jahr sollte es etwas wärmer werden. Ich selbst war bereits zwei Mal in der Toskana gewesen. Meine Erinnerungen daran sind so gut, dass ich immer davon geschwärmt habe und unbedingt wollte, dass auch Marisa einmal diese unglaubliche Landschaft und die vielen tollen, alten und voll mit Kultur gestopften Orte erlebt. Dabei war mir Siena ganz besonders in Erinnerung geblieben. An Florenz und Pisa hatte ich dagegen keine so guten Erinnerungen. Es galt also, einige Meinungen zu revidieren….
Der Plan, in die Toskana zu gehen entstand schon im Sommer 2016. Zunächst planten wir, mit den Flugzeug ab Basel nach Pisa zu fliegen, uns dort einen Mietwagen zu nehmen und von einem Hotel aus Ausflüge zu unternehmen. Im Frühjahr kauften wir uns beide unsere Elektro-Räder und schnell kam die Frage auf, ob wir die nicht auch gut in der Toskana benutzen könnten. Also entschieden wir uns, die Flüge zu stornieren und mit dem Auto inklusive den Rädern nach Italien zu fahren. Nun sind lange Autofahrten nicht gerade unsere liebste Beschäftigung. Deshalb planten wir zumindest für die Hinfahrt einen Zwischenstop am Comer See ein, einfach um entspannter im Urlaub an zu kommen. Gleich mal eines vorweg: Die Idee mit den Rädern war großartig. Wir haben sie tatsächlich viel benutzt und hatten so gar keine Probleme mit dem Transport, Diebstahl oder ähnlichem Ungemach.
Die Vorbereitungen
Natürlich bedarf es etwas mehr Vorbereitung, wenn man mit dem Auto und dem Rad in Urlaub fährt. Zunächst planten wir, den Heck-Fahrrad-Träger meines Vaters auszuleihen. Allerdings sind unsere Räder ziemlich schwer, so dass ich mich letztlich doch noch dazu entschied, einen eigenen, für Pedelcs geeigneten Träger zu kaufen. Ich wurde bei der Firma Altera fündig. Inzwischen sind wir regelrechte Experten im Beladen unseres Autos mit Fahrrädern geworden. Ein wichtiger Tipp für Italien: Es ist, wie übrigens auch in Spanien, Vorschrift, einen Fahrradträger mittels eines großes Metallschildesmit Warnstreifen nach hinten abzusichern. Gott sei Dank haben wir diesen Teil im Reiseführer nicht überlesen und uns noch so ein Schild besorgt. Die Strafen für Nichtbeachtung sind in Italien wohl sehr drastisch. Aber Achtung: In Italien und Spanien unterscheiden sich die Schilder wohl etwas in der DIN Norm. Also darauf achten, welches Schild man kauft!
Der erste Tag – Anfahrt nach Como
Wir fuhren sehr früh los, um möglichem Stau aus dem Weg zu gehen. Alles klappte perfekt und wir kamen bereits um 11 Uhr morgens in Como an. Unser süßes kleines Hotel stand uns schon zu Verfügung. Wir konnten sowohl das Auto als auch die Räder unterbringen und waren nach 5 Minuten Spaziergang in der Stadt am See. Leider war das Wetter etwas wackelig und es gab einen heftigen Gewittersturm. Das Schauspiel, wie auf den vielen Plätzen mit Straßen-Cafees im strömenden Regen die Wirte versuchten, ihre Schirme und Möbel zu retten, war allerdings durchaus sehenswert….. Como ist eine wirklich schöne kleine Stadt mit herrlicher Lage am unteren Ende des Comer Sees. Man findet schon italienisches Flair in den vielen kleinen Gassen und Straßen. Inklusive gutem Essen.
Weiterfahrt in die Toskana – Certaldo
Am nächsten Tag ging es gemütlich weiter in die Toskana. Die Fahrt an Mailand vorbei gestaltete sich tatsächlich anstrengender, als die Fahrt durch die Schweiz. Trotz der sehr strengen Auflagen bei Geschwindigkeitsüberscheitungen und anderen Vergehen, fahren die Leute in Italien recht offensiv. Vor allem die LKWs sind permanent am Überholen. Wenn man brav mit 120-130 km/h dahin fährt, wird man ständig von LKWs überholt. Aber wir kamen staufrei Richtung Süden und landeten in unserem Domizil für die nächsten 9 Tage. Das Hotel hatte ich zufällig im Internet gefunden. Alle Beschreibungen im Netz können aber der Lage und Aussicht nicht ansatzweise gerecht werden, die sich uns bot. Auf einem kleinen Hügel liegt das Hotel nur ca. 3 km vom Ort Certaldo entfernt. Dieses Städtchen teilt sich in die Altstadt und die Neustadt auf. Im historischen Teil findet sich Mittelalterflair pur. Zwar ist es etwas anstrengend auf den Hügel hoch zu kommen, auf dem die Altstadt liegt (es sei denn man nimmt die Seilbahn), aber dann lohnt ein kleiner Spaziergang durch die Gassen alle mal. Dazu noch ein Abendessen auf einer Terrasse über den Weinbergen mit Blick in die Toskana und der Urlaubsbeginn ist perfekt. Certaldo bietet übrigens im Juli immer ein Mittelalterfest, das sehr beeindruckend sein soll.
Volterra und San Gimignano
Unser erster Ausflug ging mit dem Auto durch die atemberaubende Hügellandschaft der Toskana ins nur ca. 30 km entfernte Volterra. Wie beinahe alles in dieser Gegend mit etwas Kultur-Hintergrund ist auch Volterra ziemlich touristisch „erschlossen“. Trotzdem lohnt es sich, das Städtchen anzusehen. Man fühlt sich (nach Bezahlung der teuren Parkgebühren und dem Aufstieg in die Altstadt) automatisch in eine Mittelalter-Kulisse versetzt. Nachdem wir Volterra erkundet hatten ging es weiter nach San Gimignano. Im Mittelalter und der Renaissance wetteiferten hier die Mächtigen durch Erbauung von Türmen. Von den ursprünglich 99 Türmen der Stadt sind nur noch 15 übrig. Trotzdem bietet sich wieder eine herrliche Kulisse. Allerdings zeigen sich hier noch mehr die Auswirkungen des Tourismus. Die Stadt ist sehr beliebt bei amerikanischen Busreisenden. Aber wenn man ein wenig dem Reiseführer vertraut, dann finden sich genug schöne, stille und idyllische Plätzchen um den Charme des Ortes zu genießen.
Siena – Mit Zug und Rad
Nachdem ich als Kind und Jugendlicher bereits in Siena gewesen bin, war für mich der Besuch dieser Stadt eines des Highlights im Urlaub. In meiner Erinnerung waren noch der Dom und vor allem aber der zentrale Platz am Rathaus gespeichert. Nachdem wir nun einige Tage mit dem Auto unterwegs gewesen waren, beschlossen wir, Siena mit dem Zug zu besuchen. Von Certaldo aus lässt sich dies im halbstündigen Takt gut machen. Um dem kleinen Abenteuer noch eines oben drauf zu setzen, nahmen wir die Räder mit. Zugfahren in Italien ist durchaus sehr entspannt und die Verbindungen mit unseren Regional-Express-Strecken zu vergleichen. Die Kosten sind auch durchaus überschaubar und die Züge sehr pünktlich. An den Fahrkartenautomaten lässt sich alles auf Deutsch erklären und lesen sowie kaufen. Die Fahrradmitnahme wird in vielen (aber nicht allen!) Regionalzügen unterstützt. Allerdings hatten wir nicht das Glück, moderne Niederflorwagen zu erwischen. Dadurch gestaltete sich das Ein-und Ausladen der Räder in den Zug etwas anstrengend, aber machbar. Der Schaffner half auch gerne mit und man hat immer wieder nette Gespräche über E-Bikes etc. In Siena nutzten wir die Räder dann hauptsächlich, um vom Bahnhof in die Altstadt zu kommen. Dort angekommen mussten wir aufgrund der Masse an Touristen die Räder meist schieben und stellten sie schließlich am Rand der Altstadt ab. Siena selbst empfand ich heute etwas ernüchternd. Wahrscheinlich hatte ich es in meiner Erinnerung etwas verklärt. Es ist nach wie vor eine wunderschöne Altstadt und der Dom ist umwerfend. Aber der Tourismus ist doch sehr präsent und man findet kaum eine ruhige Stelle zwischen den vielen Boutiquen und Shops. Trotzdem sollte man sich Siena nicht entgehen lassen.
Die Radtour
So, nun hatten wir ein wenig genug von Kultur und wuselnden Touristenmassen. Also planten wir eine Radtour durch die Umgebung. Auf unseren bisherigen Ausflügen hatten wir bereits festgestellt, dass die Straßen teilweise ganz schöne Steigungen aufweisen und es in diesem Teil der Toskana so gut wie keine flachen Gebiete gibt. Im Hotel fanden wir einen Flyer eines Anbieters für Radtouren mit dem E-Bike. Auf dessen Webseite fanden sich tolle Tourvorschläge. Wir suchten uns eine Rundtour entlang von 8 Burgen aus. es lässt sich kurz machen: Umwerfend, toll, mega, atemberaubend schön. Ohne E-Bikes wäre es für uns allerdings absolut nicht machbar gewesen. Aber mit unseren Pedelecs einfach nur perfekt. Wirklich viele Steigungen, die sich auch mal ganz schön ziehen können. Aber trotz unseres schlechten Trainingsstandes gut zu schaffen mit Antrieb. Man erlebt auf dem Rad eine Landschaft ganz anders. Entschleunigt, man nimmt die Gerüche war usw. Diese Tour war eines der Highlights unseres Urlaubs. Allein hierfür hatte sich der Aufwand mit den Rädern gelohnt.
Lucca und Pisa
Nun waren wir von unseren Rädern natürlich angefixt. Also planten wir auch den nächsten Ausflug mit Auto und Rädern. Nach Lucca und Pisa ist es von Certaldo aus eine gute Stunde Autofahrt. Ein wenig am Stadtrand von Lucca gibt es einen kostenlosen Parkplatz (übrigens mit seeehr sauberer Toilettenanlage). Von hier aus radelten wir in die Stadt und tauchten ein in faszinierende Gassen mit Kirchen und Plätzen und dem vollen italienischen Leben. Lucca wurde umgehend zum Highlight unserers Urlaubs. Dazu kommt, dass Lucca noch seine alte Stadtmauer besitzt. Diese wurde schon im Mittelalter so massiv und breit erbaut, dass eine Allee auf ihr Platz findet. Auf dieser 4 km Rundstrecke kann man perfekt mit dem Rad fahren und die Stadt von oben erleben. Lucca sollte aus unserer Sicht unbedingt auf jeder Toskana Tour besucht werden und wer die Möglichkeit hat, es mit dem Rad zu machen, muss dies unbedingt tun oder sich vor Ort welche ausleihen! Nach Lucca konnte eigentlich nicht mehr viel besseres kommen. Trotzdem fuhren wir weiter nach Pisa. Auch hier etwas außerhalb geparkt und ab mit dem Rad in die Stadt. Natürlich strebten wir direkt zur „Wunderwiese“, also dem Platz, auf dem der Dom und der berühmte schiefe Turm stehen. Was wir dort vorfanden erschlug uns fast. Ja, der Dom, die Taufkirche und der Turm sind toll. ABER die Touristenmassen sind einfach nur ekelhaft. Tausende (!!!!) von Menschen werden an diesem Platz ausgekippt und ALLE meinen, ein Selfi mit dem Turm machen zu müssen. Ist es eigentlich unbedingt notwendig, von jedem tollen Ort der Welt ein Bild mit sich selbst darauf zu machen??? Selbst wenn ich David Beckham wäre, wollte ich auf meinen Urlaubsbildern nicht permanent meine eigene Visage haben. Aber nun gut, ich schweife ab….. Wir haderten mit uns, ob wir überhaupt unsere Kameras auspacken sollten. Aber schließlich schossen wir jeweils ein Erinnerungsbild (OHNE UNS DARAUF) und verschwanden wieder in der Stadt. Nur 500 m von der Wunderwiese entfernt ist Pisa beinahe touristenfrei. Eine etwas verwinkelte, nette Studentenstadt, die jetzt nicht unbedingt besucht werden muss, aber durchaus nett zum anschauen ist. Es gibt sehr leckeres Eis, kleine Parks, viele Straßencafes, Flohmarkt, Konzertbühnen usw.
Florenz
Sicherlich könnte man alleine in Florenz mehrere Tage zubringen. Diese Stadt ist voll mit Kultur, Historie und Leben. In meiner Erinnerung war Florenz allerdings immer nur laut und dreckig und hektisch gespeichert. Dieses Bild konnte ich erfreulicherweise bei unserer Reise revidieren. Florenz ist natürlich auch wieder fürchterlich voll mit Touristen. Aber es lassen sich viele, wunderschöne Flecken finden, an denen nicht so viel Getümmel ist. Wir haben uns einen ganz gemütlichen Tag in Florenz gegönnte. Bei 35° Außentemperatur konnte man sich allerdings auch nicht sehr schnell bewegen. 🙂 Wir fuhren wieder mit dem Zug nach Florenz rein, nahmen aber keine Räder mit. Eigentlich schade, denn man könnte sicher noch sehr viel mehr von Florenz sehen mit dem Rad. Von Certaldo aus dauert die Zugfahrt gerade mal 45 Minuten und man muss keinen Parkplatz suchen etc. Der Bahnhof liegt quasi mitten drin. Innerhalb von 10 Minuten ist man am Dom oder der berühmten Ponte Vecchio. Man hat in Florenz viel getan zur Verkehrsberuhigung, was der Stadt eindeutig gut tut. Außerdem fahren sehr viele E-Autos rum. Sogar die Carbinierie sind mit Renault Zoes unterwegs. Viele E-Taxis usw. Ansonsten erschlägt einen Florenz schier mit seiner Kultur und Historie. Wir waren ganz bewusst nirgendwo drin. In keinem Museum oder keinem Dom. Dort stand man 3 Stunden an, um dann aktuell wohl viele Gerüste zu sehen zu bekommen, da gerade restauriert wird (Stand Juni 2017). Trotzdem hat uns Florenz wirklich gefallen. Und meine schlechten Erinnerungen wurden gelöscht. 🙂 Jederzeit eine Reise wert ist diese Stadt auf jeden Fall!!
Fazit
Die Toskana ist traumhaft. Und wir haben nur einen kleinen Teil davon gesehen. Wir waren nicht an der Küste (Pisa liegt allerdings nur 10 km vom Meer entfernt) und nicht in den berühmten Mamorsteinbrüchen. Auch weiter im Süden gibt es noch einiges zu sehen. Aber trotzdem hat uns diese Italienische Provinz unglaublich gut gefallen. Die Landschaft ist unglaublich schön und es tut unendlich gut, einfach nur auf die vielen geschwungenen Linien zu schauen, die Zypressen-Alleen am Horizont zu betrachten und den Duft von Rosmarin und Jasmin zu genießen Dazu kommen diese wunderschönen, historischen Orte. Und über das Essen braucht man in Italien ja nicht wirklich zu reden. An jeder Ecke gibt es gutes Essen. Selbst ein Panini auf die Hand ist immer frisch und schmackhaft. Wenn man sich Zeit zum Genießen nimmt, bekommt man Pasta, frischestes Gemüse und tolle, rustikale Gerichte präsentiert.
P.S.: Ich werde im weiteren Verlauf hier noch eine Bildergalerie anfügen. Allerdings muss ich dazu noch ein wenig Zeit in die Bildbearbeitung stecken. Also einfach wieder vorbei schauen….
Der 27. Mai 2017 war der erste Tag, an dem wir komplett Strom-autark waren. Über die gesamte Nacht hinweg hat unser Akku im Keller uns mit Strom versorgt und tagsüber natürlich die Photovoltaikanlage. Dabei haben wir natürlich auch viel Strom verbraucht: Waschmaschine, Geschirrspüler etc. Es ist also davon auszugehen, dass es ab jetzt bis in den Spätsommer hinein noch viele solche Tage geben wird, an denen wir gar keinen Strom aus dem Netz beziehen werden. Und genau DAS war unser Ziel. So viele Tage wie möglich im Jahr autark bezüglich des Stroms zu sein und nicht mit dem ganzen Geld zu verdienen.
Um der ganzen Euphorie einen kleinen Realitäts-Dämpfer zu verpassen muss man aber noch dazu sagen, dass wir auf das gesamte Jahr 2017 bezogen erst zu 42% autark sind. Vor allem im Januar kamen wir gerade mal auf 12% Autarkie. Das lag zum einen daran, dass die Sonne meist im Hochnebel versteckt blieb, sie zudem sehr flach steht und somit viel weniger Strom erzeugen kann und es außerdem wahnsinnig kalt war (mehrere Nächte unter -10° C und auch tagsüber lange Dauerfrost). Da haben wir viel Strom für unsere Heizung gebraucht. Ab Februar keimte aber bereits Hoffnung auf. Immerhin schon knapp 40% Strom-Autarkie. Im März 54%, April 71% und im Mai werden es über 80%.
Unser Ziel war es mal, im Gesamtjahr auf 70% Autarkie zu kommen. Ob uns das gelingt, will ich mal im Moment noch bezweifeln. Aber mal sehen….
Wie bereits angekündigt, war Claudia erneut bei mir im Studio um „Jar of Hearts“ von Christina Perri aufzunehmen. Das Playback war bereits vorproduziert. Aber beim letzten Mal im Studio war es einfach zu viel gewesen, das auch noch einzusingen. Also machten wir uns erneut ans Werk.
Ein wenig was zur Technik: Die Musik wurde als Midi eingespielt. Der Klavier Sound kommt vom 4front True Piano. Der Gesang wurde, wie beim letzten Mal, mit einem Neumann TLM103 aufgenommen und über den ART PRO MPAII und das MOTU 828 MKII in Logic gebracht. Dort habe ich hauptsächlich Logic-eigene PlugIn Effekte genutzt. Die Background Vocals wurden etwas „gemogelt“. An einer Stelle, habe ich Claudias Stimme gedoppelt und die zweite Spur mittels Logic „Auto Tune mäßig“ verändert. Ich habe zwar Melodyne Auto Tune. Aber seit die Logic-eigene Engine so gut ist, nutze ich es kaum noch. Ähnlich war es dann bei den Background Stimmen am Ende des Liedes. Ich habe selbst in Oktavlage den Refrain eingesungen und dann gedoppelt. Die zweite Stimme wurde dann auch wieder „verstimmt“. Ich setze die Ton-Korrektur eigentlich fast nur für solche Background Sachen ein. Auf der Hauptstimme mag ich es nicht so, weil es immer ein wenig den Grundsound verändert. Dann ist man hinterher immer etwas beschäftigt, dieses leichte „blecherne“ Schweben wieder raus zu bekommen, das dadurch entsteht.
Hier also der YouTube Link zum Video (aufgenommen mit der Olympus OMD E-M1 MKII):
Jar of Hearts - Christina Perri Cover von Claudia Wehrle
Nach langem ist es endlich mal wieder Zeit gewesen, ein wenig Musik zu machen. Claudia ist eine frühere Kollegin und wir hatten schon früher mal ein wenig Musik zusammen gemacht. Sie war vor ein paar Jahren irgendwie so nebenbei zum Singen gekommen und ich finde, sie macht das einfach nur mega gut! Das macht ehrlich Spaß, wenn man mit jemandem zusammen arbeitet, der so ein Talent hat.
Claudia hatte sich zwei Songs ausgesucht. Davon haben wir schlussendlich nur einen geschafft. Obwohl die Playbacks vorbereitet waren, ist es am Ende dann doch immer ganz schön aufwändig, solche Aufnahmen zu machen. Vor allem, wenn mir dann quasi in letzter Sekunde einfällt, dass ich das ganze am liebsten auch noch auf Video aufnehmen würde. Ich könnte mich zwar darüber schwarz ärgern, dass mir der Ergometer im Hintergrund nicht aufgefallen ist, aber so ist es nunmal. Eben waschechtes Homerecording….. 🙂
(Achtung Technik Talk) Aufgenommen wurde wie immer in Apple Logic. Das Neumann Mikrofon ging zuerst in einen ART PRO MPAII Vorverstärker und von dort dann ins Motu Audiointerface. Gemischt wurde komplett in Logic. Das Piano hatte ich schon vorher als Midi aufgenommen. Dadurch blieben wir flexibel in Tonhöhe und Geschwindigkeit des Stückes. Das Video habe ich schließlich in IMovie zusammengeschustert und einfach aus Logic raus die Tonspur übernommen.
„Das ist ja voll Betrug!“ … „Für mich sind das Rentner-Räder“
Ja, so kann man Pedelecs auch sehen. Fahrräder, die mit Akku und Motor ausgestattet sind und den Fahrer beim Treten unterstützen. Mal mehr, mal weniger. Je nach Terrain. Die Elektromobilität fasziniert mich schon lange. Und erst recht, seit wir eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben. Irgendwie wäre ja das die ideale Symbiose. Wenn ich nicht einmal mehr für meinen Sprit zahlen müsste, sondern völlig umsonst und vor allem total umweltfreundlich mein Auto beladen könnte. Wenn ich mir einen Tesla leisten könnte, dann hätte ich schon einen bestellt. Definitiv! Zwar ist noch nicht so ganz klar, was das neue Model 3 von Tesla alles kann, aber das wäre wohl ein Auto, für das ich mich so richtig begeistern könnte. Aber erstens ist mein guter Seat noch super in Schuss und zweitens finde ich persönlich selbst 40000 Euro für ein Auto zu viel Geld. Abgesehen davon, dass ich mir das nicht leisten könnte.
Jetzt habe ich (bzw. wir) einen kleinen Zwischenschritt eingelegt. Ein Pedelec. Eigentlich habe ich den perfekten Arbeitsweg, um ihn mit dem Rad zu pendeln. Das würde schließlich auch unsere Umwelt schonen und ich würde jeden Tag einen ganzen Euro einsparen. Die Strecke ist nicht sehr weit (6 km) und insgesamt recht flach. Ich habe es im Sommer auch schon oft geschafft, mich auf mein Rad zu schwingen. Aber unterm Strich hat ein Bewegungsmuffel wie ich, dann doch immer wieder eine Ausrede, warum genau heute es so gar nicht passt, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Wenn ich ehrlich bin, dann ist es genau die „Anstrengung“, die mich oft abschreckt. Ich mag es einfach nicht, wenn ich verschwitzt und außer Atem bei der Arbeit ankomme und erst mal ein wenig bräuchte, um mich auf die Patienten einzulassen. Mit einem Pedelec ist das aber tatsächlich was anderes. Erstens ist man unheimlich schnell (immerhin 25 km/h) und zweitens völlig entspannt damit unterwegs. Egal, ob einem ein kräftiger Wind entgegen bläst oder sonstige Widrigkeiten auf der Strecke begegnen (sowas ekliges wie Steigungen z.B.). Mit dem Strom-Rad geht das alles sehr relaxt.
Ein vernünftiges Pedelec kostet noch immer ganz schön Geld und „lohnen“ wird sich das nicht. Aber immerhin tue ich etwas für mein (grünes) Gewissen und ein klein wenig frische Luft und Bewegung ist auch dabei. Der Mehraufwand an Zeit beim täglichen Weg zur Arbeit beträgt lediglich 10 Minuten und das hauptsächlich, weil man eben das Rad noch abschließen muss, Display und Akku abnehmen etc. Die reine Fahrzeit verlängert sich tatsächlich auf meiner Strecke gerade mal um 5 Minuten.
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass wir jetzt tatsächlich auch wieder mehr Lust haben auf Radtouren. Schon zwei Tage nachdem ich das Rad gekauft hatte, haben wir eine 60 km Radtour gemacht. Völlig problemlos und ohne Muskelkater am nächsten Tag (ok, das Hinterteil hat etwas weh getan). Mit meinem alten Rad, wäre das für mich absolut nicht machbar gewesen. Da fehlt mir definitiv die Kondition. Wir überlegen jetzt sogar, die Räder mit in den nächsten Urlaub zu nehmen und dadurch sicherlich die Landschaft nochmal deutlich intensiver zu erleben. Ich mag mein Pedelec. Auch wenn mich „echte“ Radfahrer jetzt erst recht nicht mehr ernst nehmen.
Über das Thema Photovoltaik habe ich schon im alten Blog geschrieben. Aber leider sind die Beiträge komplett verschwunden. Deshalb versuche ich hier, nun nach Abschluss unseres Photovoltaikprojektes, einmal zusammen zu fassen, wie wir zur eigenen Stromerzeugung gekommen sind und was wir damit erreichen wollen.
Das Thema Photovoltaik beschäftigt uns schon ziemlich lange. Als wir vor 10 Jahren gebaut haben, war es noch nicht so wirklich aktuell. Aber wir haben uns schon damals für ein Heizsystem entschieden, bei dem mittels einer Wärmepumpe und Strom warmes Wasser für den Gebrauch und für die Fußbodenheizung erzeugt wird. Dadurch haben wir selbstverständlich einen recht hohen Stromverbrauch im Vergleich zu einem „normalen“ Zweipersonenhaushalt. Anfangs war das trotz allem noch deutlich günstiger als Öl oder Gas. Die Strompreise waren vor 10 Jahren noch sehr niedrig und man bekam spezielle Wärmepumpen-Strom-Tarife angeboten, über die der Strom noch deutlich günstiger zu haben war. Unser jährlicher Stromverbrauch liegt bei 7000-8000 kwh. Nachdem die Strompreise extrem gestiegen sind wäre es natürlich sehr sinnvoll, wenn man von diesem vielen Strom, den wir verbrauchen, einiges selbst erzeugen könnten. Wenn man mal ehrlich darüber nachdenkt, dann ist es aber nicht so wirklich „logisch“. Denn in der Zeit, in der wir den meisten Strom brauchen, nämlich im tiefen Winter und dann am ehesten Nachts, wenn es am kältesten ist, erzeugt eine Photovoltaikanlage nichts oder nur sehr wenig. Also wäre es doch toll, wenn man den erzeugten Strom zwischenspeichern könnte und ihn dann nutzt, wenn er gebraucht wird. Noch vor 5 Jahren war dies nicht realisierbar. Weder finanziell noch technisch. Denn damals musste man sich noch entscheiden, ob der erzeugte Strom für den Haushaltsstrom oder für die Heizung verwendet wird. Inzwischen schaffen es aber die sogenannten Wechselrichter, die den Photovoltaikstrom nutzbar umwandeln, ihn dahin zu verteilen, wo er auch gebraucht wird.
Technisch ist es also inzwischen möglich, eine Photovolatikanlage auf dem Dach zu haben und den dort erzeugten Strom entweder direkt zu verbrauchen oder ihn in einen Akku einzuspeisen und wenn dann immer noch etwas übrig ist, ihn ins Stromnetz einzuspeisen. Genau so ein System haben wir uns installieren lassen. Das ganze basiert auf einer Photovoltaikanlage mit SolarWorld Modulen und einer Leistung von 9,1 kwp. Im Keller steht ein Akku von Varta (Varta Element 6) mit 6,3 kWh Kapazität. Im Akku selbst werkelt ein Wechselrichter und das gesamte System wird von einem SMA Wechselrichter und einem SMA Sunny Homemanger gesteuert und die Daten zur Verfügung gestellt. So sieht das Akkusystem im Keller aus:
Nun sollte man denken, dass wir alles erreicht haben, was wir uns erträumt haben. Quasi die völlige Autarkie. Also Unabhängigkeit vom Stromanbieter. Aber das ist leider immer noch nicht so. Das System arbeitet jetzt seit Ende Dezember 2016. Natürlich genau in der Zeit, in der die Heizung sehr viel Strom braucht und es wenig Sonne gibt. Im Januar 2017 war es sehr sehr kalt und wir erreichten gerade mal eine Autarkiequote von 12%. Im Februar waren es dann schon 39% und im März werden wir wohl deutlich über 50% kommen. Unterm Strich wären 70% Autarkie toll. Dazu müssen wir aber vielleicht auch noch ein wenig unseren Stromverbrauch optimieren. Nicht nur senken sondern auch noch die Verbraucher im Haus so steuern, dass sie hauptsächlich dann Strom verbrauchen, wenn er auch gerade da ist. Bei der Heizung gestaltet sich das nicht so einfach. Allerdings bastle ich an einer Hausautomation auf Basis eines Rasperry Pi Rechners und dem FHEM System. Damit kann man auch die Heizung ansprechen, auch wenn es ein wenig Gebastelt ist. Dann wären auch Szenarien denkbar, dass man die Heizung viel warmes Wasser erzeugen lässt, wenn gerade viel Strom da ist und in der Zeit sogar die Fußbodenheizung etwas höher fährt, um darin quasi den Strom zu speichern.
Und? Funktioniert das System? Ganz kurz: JA! Einwandfrei sogar. Das Akkusystem hat in den letzten drei Monaten stetig dazu gelernt und an sonnigen Tagen war der Akku bereits im Februar morgens um 11 Uhr voll. Wir konnten dann oft das Haus bis Nachts um 22 Uhr selbst mit Strom versorgen. Im März sah es oft noch besser aus. Allerdings schafft es der Akku dann nicht immer, besonders hohe Stromverbräuche wie z.B. vom Backofen oder der Waschmaschine komplett abzufangen. Spannend wir es auch in den nächsten Monaten, wenn sicherlich immer noch mehr Sonne da sein wird und wir deutlich weniger Strom brauchen (für Heizung usw.). In der Kombination, wie wir sie haben, lassen sich sehr schön viele Daten erfassen und monitoren. Man sieht auch von unterwegs, wie viel Strom gerade verbraucht wird. Theoretisch könnte man dann auch im geplanten SmartHome z.B. die Waschmaschine oder die Geschirrspülmaschine einschalten. Aber auch das geht bei uns noch nicht.
Lohnt es sich? Auch kurz und knapp: NEIN! Die ökonomische Rentabilität ist leider noch lange nicht gegeben. Photovoltaik „lohnt“ sich leider immer noch nur dann, wenn man den Strom, den man erzeugt ins öffentliche Stromnetz einspeist und somit also verkauft. Die Preise für die Photovoltaikanlage selbst sind stark gesunken. Eine Anlage wie unsere bekommt man schon für unter 10000 Euro. Für den eingespeisten Strom bekommt man etwas mehr als 12 Cent/kwh. Damit könnte man schon innerhalb von ca. 10 Jahren die Investition wieder rein holen. Wenn man jetzt aber einen Akku dazu kauft, dann beginnt es sich sofort nicht mehr zu rechnen. Die Kosten für ein solches Akkusystem sind noch immer sehr hoch und was man dadurch einspart ist zu gering. Außerdem muss man nicht nur die Einnahmen aus dem Stromverkauf versteuern sondern auch den Strom den man selbst verbraucht. Und jede kWh, die man einspeichert und selbst verbraucht schlägt unterm Strich (wenn man es mal sehr genau berechnet) mit ca. 30 Cent zu Buche. Selbst bei teuren Stromanbietern bekommt man den Strom aber für 29 Cent. Bis sich das Ganze also finanziell lohnt, geht sehr sehr lange und so lange leben heutige Akkus leider nicht. Diese Berechnungen gehen natürlich immer davon aus, dass der Strompreis nicht deutlich ansteigt.
Warum wir es trotzdem gemacht haben? Naja, jeder braucht ein teures Hobby, oder? Andere haben Alufelgen am Auto! (Ironie!) Wir wollten zum einen unseren direkten Beitrag zur Energiewende leisten. Auch wenn Donald Trump es leugnet: Der Klimawandel ist Realität und wir müssen dringend etwas tun, damit uns unsere Erde nicht unter den Füßen zusammenbröselt. Außerdem ist es ein wirklich gutes Gefühl, zu 70% unabhängig zu sein von Stromanbietern. Genau das war es immer, was wir uns erträumt haben. Und dann ist auch unser Heizsystem ökologisch sinnvoll. Wenn dafür nicht Atom- oder Kohlestrom erzeugt werden muss. Ich werde weiter berichten, wie sich das System im Alltag bewährt. Für uns hat es sich jetzt schon gelohnt! Es kommt immer auf die Definition des Begriffs an…..
Schon einige Zeit leisten verschiedene Smarthome Komponenten ihren Dienst bei uns. Bislang haben wir immer versucht, alles unter dem Apple eigenen Smart Home Standard „HomeKit“ zu betreiben. Es gibt verschiedene smarte Lampen sowie ein innen und außen Thermometer mit Luftdruckmessung, Luftqualitätsmessung usw. in unserem Haus und Garten. Das alles ist jederzeit auf dem Handy oder dem Tablet abrufbar. In Zusammenspiel mit Apples HomeKit lässt sich dann sogar alles per Siri fernsteuern. Das macht bei Lampen manchmal ein wenig Sinn. „Schalte im Wohnzimmer die Lampen ein“ kann man auch von unterwegs in sein Handy oder sogar die AppleWatch raunen und schon wird es daheim hell. Stimmt! Ziemliche Spielerei für den Apple Nerd. Aber macht Spaß! 🙂
Und jetzt ist sogar unsere Haustür smart. Das Nuki Smartlock ist allerdings nicht kompatibel zu Apples HomeKit und es ist auch nicht klar, ob es das jemals wird. Und trotzdem funktioniert es ziemlich gut. Die Installation des Türschlosses ist wirklich genau so einfach, wie es in den Werbebotschaften der Firma versprochen wird. In unserem Fall ist das Türschloss an der Haustür so gebaut, dass man trotz der Installation des Smartlocks auch von außen noch ganz normal mit dem Schlüssel die Tür öffnen kann. Aber man kann sie eben auch per AppleWatch oder Handy öffnen, auf- oder abschließen. Und das Beste ist, dass es erkennt, wenn man sich dem Haus nähert und dann punktgenau die Tür öffnet, wenn man davor steht. Das ist ganz praktisch, wenn man z.B. die Hände voll hat mit Einkäufen und Probleme hat, den Schlüssel raus zu kramen. Ich habe mich aber inzwischen so sehr daran gewöhnt, dass ich den Türschlüssen gar nicht mehr benutze. Ich laufe auf die Tür zu und im Idealfall öffnet sie genau in dem Moment, in dem ich die Hand an den Knauf lege. Im schlechtesten Fall dauert es ca. 3 Sekunden. Das hat in den letzten Wochen zuverlässig immer funktioniert!
Über das Smartlock lassen sich auch Zugangsberechtigungen regeln. So kann man z.B. Freunden oder einem Handwerker von unterwegs die Tür öffnen oder sogar einen speziellen Zugangscode zukommen lassen, mit dem sie dann selbst die Tür öffnen können. Leider lässt sich das nicht mit Siri koppeln, wobei das über einen hauseigenen Smarthome Server mit einer Apple Homebridge sogar möglich wäre. So etwas bastle ich gerade, komme aber noch nicht so ganz damit klar.
Alles in allem funktioniert das Nuki Schloss wirklich gut und erfüllt zu 100% seinen Zweck. Wie alle aktuellen Smarthome Komponenten, die etwas wertiger sind, kostet das Nuki etwas mehr, vor allem, wenn man es in Kombination mit der Bridge kauft. Das macht aber absolut Sinn, damit man auch von Unterwegs Zugriff auf das Schloss hat.
Ich gebe zu, dass das alles noch ganz schöne Technikspielereien sind. Aber es erleichtert doch den Alltag in einigen Bereichen. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich das noch entwickelt.
Mit großem Tamtam angekündigt, kam im Dezember 2016 der Nachfolger des Kamera-Flagschiffs der Olympus OMD Serie auf den Markt. Nachdem ich mit meiner „alten“ E-M1 vom ersten Tag an sehr glücklich war, reizten mich die neuen Funktionen der Kamera sehr. Wer eine Auflistung der Neuigkeiten sucht, findet diese massenhaft im Netz. Ich möchte hier kurz aus meinen Erfahrungen mit der neuen Kamera berichten.
Viel wurde über den Preis der Kamera diskutiert. Darf eine mFT Kamera so viel kosten? Vor allem, wenn man eine Vollformat DSLR schon für weniger Geld bekommt? Das kann man jetzt hoch und runter diskutieren. Ich finde, die Kamera ist das Geld wert. Sie ist das Spitzen-Modell von Olympus und kann in den meisten Kategorien mit deutlich teureren Kameras mithalten (dazu später mehr). Also sehe ich den Preis als angemessen an. Klar, billiger wäre immer besser….
Was die Kamera auf jeden Fall ist: Schneller. In allen Belangen. Das gesamte Handling wird flüssiger und effektiver. Dazu kommt ein überarbeitetes Menü, das die Einstellungen auch leichter macht. Und vor allem die Serienbildgeschwindigkeit und das Autofokus-Verhalten haben sich gravierend verbessert. Wer das nicht braucht, der kann getrost zur E-M1 greifen. Denn im Bereich der Bildqualität kann diese zwar nicht ganz mithalten, ist aber noch immer ganz vorne mit dabei. Die Bildqualität der neuen E-M1 MK II ist tatsächlich etwas besser geworden. Durch die höhere Auflösung kann man noch etwas mehr Details rausholen. Auch die Dynamik hat sich verbessert und sogar das Rauschen bei höheren ISO Werten ist besser kontrolliert und das, obwohl der Sensor höher auflöst. Aber einen Quantensprung sehe ich nicht zum Vorgängermodell.
Ich mache inzwischen sehr gerne „Action-Bilder“ und deshalb kommen mir die hohe Serienbildrate und der super schnelle Autofokus sehr entgegen. Aber ich habe mich vor allem über die Möglichkeit der hochauflösenden Bilder gefreut (Highres Shot) sowie den deutlich verbesserten Bildstabilisator. Dieses Jahr steht wieder einmal ein Urlaub mit viel Landschaft an. Da wird sich das auszahlen.
Was mir fehlt? Ehrlich gesagt wenig. Aber ich würde mir „Szenenmodi“ für den Autofokus wünschen, so wie es das bei Canon in der 7DMKII gibt. Das aktuelle Autofokus-Modul ist so komplex, dass man sich schon ne Menge merken muss, für welche Situation welche Einstellung ideal ist. Da wäre es schön, wenn man auswählen könnte, ob sich das Objekt quer zur Kamera oder darauf zu bewegt etc. Auf der anderen Seite habe ich auch ohne ein zu komplexes Wissen über den Autofokus auf Anhieb mit der neuen Kamera mindestens 80% mehr scharfe und tolle Bilder in Action Szenen hin bekommen, als mit der „alten“ E-M1. Der C-AF ist um Klassen besser und kann sicher mit den Top Modellen im Spiegellosen Bereich mithalten (Fuji XT2, Sony A6500) und kommt auf jeden Fall nah ran an Nikon D500, D5. Mit der Canon 7DMKII kann die Olympus auf jeden Fall konkurrieren. Hier habe ich auch schon einen direkten Vergleich machen können.
Unterm Strich ein sehr gelungenes Upgrade. Die OMD E-M1 MKII ist für mich persönlich die universellste Kamera und stellt den besten Kompromiss aus professioneller Kamera, Bildqualität und Kompaktheit dar. Auch nach mehreren Jahren des Fotografierens mit mFT Sensoren, vermisse ich NICHTS in Punkto Bildqualität. Vor allem nicht im Vergleich zu APS-C. Da sind die Unterschiede in der Praxis wirklich marginal. Und das bisschen Qualitätsverlust im Vergleich zum Vollformat ist mir das Handling und die Auswahl an nahezu perfekten Objektiven wert.
Ich möchte in der nächsten Zeit ein wenig versuchen, über die Entstehungsgeschichte meines Homestudios zu schreiben. Warum ich was benutze und wie der Weg war, bis ich da angekommen bin, wo ich heute stehe.
Zunächst vielleicht ein paar „historische“ Anmerkungen. Mit dem Thema „Musikaufnahmen“ bin ich tatsächlich schon seit früher Kindheit beschäftigt. Vor allem durch meinen Bruder bedingt, habe ich schon zu Commodore 128-Zeiten gewusst, was eine Midi-Aufnahme ist. Wir hatten als Kinder E-Orgel-Unterricht. Und unser damaliger Lehrer hatte zu dieser Zeit schon ein Heim-Studio und war mit der ein oder anderen Komposition und Produktion recht erfolgreich. Dadurch bekamen wir früh Einblick in dieses Thema. Vor allem mein Bruder beschäftigte sich intensiv damit. Ich selbst legte meinen musikalischen Fokus eher auf das Pop-Piano-Spielen. Ich ackerte in den Sommerferien, um mir mein erstes eigenes Digital-Piano kaufen zu können (hab es immer noch, das Wersi). Ich beschäftigte mich fortan mehr mit der Band-Musik, während mein Bruder begann, elektronische Musik am PC zu basteln. Bereits damals gab es auf den ersten Heim-PCs eine Software namens Cakewalk. Man konnte nur Midi aufnehmen, was aber zusammen mit einem Synthesizer durchaus schon recht hörbare Ergebnisse hervor brachte.
Als meine „Band-Karriere“ gescheitert war und ich quasi einsam in Freiburg im Studium ein wenig auf meinem Klavier herum klimperte, begann ich mich wieder mehr und mehr mit der Möglichkeit zu beschäftigen, selbst Musik aufzunehmen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine kleine Ausstattung bestehend aus PC, eingebauter Audio-Karte und noch immer Cakewalk. Ich liebte diese Software, da sie sich schon immer sehr stark an der guten alten Systematik der Bandmaschinen orientierte, wie es in Studios damals noch üblich war. Mein Bruder war zu diesem Zeitpunkt bereits ins Emagic-Logic-Lager gewechselt. Als Emagic schließlich von Apple aufgekauft wurde, musste er zwangsläufig auch den PC verlassen und auf Mac umsteigen. Für mich zu diesem Zeitpunkt rein finanziell undenkbar. Für meinen Bruder ein Muss, da er sehr viel für eine Musikzeitschrift schrieb und sich zu einem anerkannten Logic-Experten mauserte.
Cakewalk gab es nie für Mac und wird es sicher auch nie geben. Inzwischen hieß mein Programm Cakewalk Sonar und ich verdiente bereits ein wenig Geld in meinem ersten Job. Also konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir meinen ersten eigenen Apple iMac zu kaufen. Dies war damals der erste mit Intel-Chips und somit in der Lage, auch Windows zu booten. Also installierte ich mir parallel zu Mac OS eine Windows-Partition nur für Musik mit Sonar.
Nach und nach bewegte ich mich fast nur noch in Mac OS. Es war einfach das schönere, schlankere und bessere Betriebssystem mit sehr viel „Spaßfaktor“. Es begann immer mehr zu nerven, wenn man einen guten Einfall hatte, das System komplett neu zu booten und nach Windows zu wechseln. Außerdem gab es ständig neue Treiber zu installieren, mit etlichen Bugs zu leben und Kompromisse waren an der Tagesordnung. Wollte man eine reine Audio-Plattform die glatt lief und performant genug war, musste man auf ALLES verzichten. Keine unnötigen Treiber installieren. Kein Internet, keine Textverarbeitung. Denn alles konnte die Performance beeinflussen.
Also reifte der Gedanke an einen kompletten Umstieg auf die Apple-Plattform. Mein restliches Equipment war dafür bereit. Nur tat ich mich unendlich schwer damit, Sonar zu verlassen. Schließlich tat ich es doch. Zu einem Zeitpunkt, als Logic deutlich benutzerfreundlicher wurde und ich gewöhnte mich sehr schnell an den neuen Workflow.
Inzwischen bin ich wirklich genau so begeistert von Logic X Pro wie damals von Sonar. Es ist intuitiv, klingt sehr gut und die eingebauten Effekte und Möglichkeiten übersteigen alles, was man sich wünschen kann.
Ich benutze aktuell tatsächlich so gut wie keine Fremd-Plus-Ins, obwohl ich Melodyne und andere AU-Plug Ins besitze. Ich finde, Logic klingt so gut, dass es meinen Ansprüchen mehr als genügt.